Johannes Strolz

Insgeheim
Einblicke in mein Leben
Die etwas anderen Fragen ...

FAQ oder einfach nur Fragen, die euch einen kleinen Hintergrundeinblick geben:

Ich muss bei dieser Frage am Vorabend anfangen. Die Abfahrttrainings hatte ich hinter mir und die positiven Trainingsresultate setzten bei mir das Kopfkino in Betrieb. Man hört es von Sportlern immer wieder, „abgerechnet wird am Schluss“. Auch mir war klar, dass Kopfrechnen am Vorabend des Rennens nicht förderlich ist. Aber kann man das so einfach abschalten? Ich konnte es nicht. Und so ließ ich meinen Gedanken zu Pinturault, Schwarz, Kilde & Co freien Lauf. Aber, ich gab den Gedanken keine große Bedeutung, sondern freute mich auf den Tag x. Und damit konnte ich gut schlafen.

Der Renntag war, gottseidank, mehr oder weniger komplett durchgetaktet, mit Besichtigung, Einfahren und Besprechungen. Im Hinterkopf war er aber da, der kleine Johannes, der von Edelmetall träumte. Manchmal spürte ich ihn, gab ihm aber freundlich zu verstehen, dass wir noch 2 Läufe fahren müssen. Er hielt sich dann angenehm zurück. Und wir beide wussten, dass wir mit dem HEAD Abfahrtsski von Matthias Mayer, noch ein Ass im Ärmel hatten.

Der Plan für die Abfahrt ging auf. Ich ging ins Risiko mit der Linienwahl und in den Flachpassagen hatte ich diesen Ski, der ging wie die Feuerwehr. Und so landete ich nach dem ersten Lauf, 0,75 s hinter dem zu derzeit besten Abfahrer, Aleks Kilde und knapp vor meinem Teamkollegen Marco Schwarz, auf Platz 4.

Und jetzt zu eurer Frage. Das Kopfkino hat die Vorhänge wieder aufgemacht. Ich war in direkter Schlagdistanz zu den Medaillen. Ist etwa mehr möglich? Wo ist Pinturault? Wie ist die Slalomform von Murisier? Und was ist mit den beiden Kanadiern vor mir - wie gut können die Slalom fahren? Ich konnte und wollte nicht nach Antworten suchen. Und so reduzierte ich mein Kopftohuwabohu auf eine Aussage: fahr was das Zeug hält! Und damit beruhigte sich die Situation. Noch ein kleiner Happen bei der Athletenverpflegung, ein Gespräch mit  Kroisi, einem meiner Trainer und dann gings los.

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Es ist ein Gefühl, das sich nur ganz schwer beschreiben lässt und für das ich auch keinen passenden Vergleich habe. Es ist genau dieser eine Augenblick, nämlich jener, wenn man sich umdreht und die 1 auf der Anzeigetafel aufleuchten sieht, für den man Sportler ist. Es ist ein Sturm aus Glückshormonen, eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Gefühlen – von Erleichterung, Freude für mich selbst, aber auch Freude für meine Familie, Wegbegleiter und Freunde.

Man sagt immer, dass einem ein Stein vom Herzen fällt. Mir ist in dem Moment wirklich ein Berg vom Herzen gefallen.

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Ich würde unheimlich gerne ein Gespräch mit meinem Urgroßvater Josef-Anton Strolz führen um zu erfahren wie das Leben in Warth zur damaligen Zeit war und was die großen Herausforderungen für die Menschen damals waren. Vor allem würde mich aber interessieren was er sagen würde wenn ich mit ihm gemeinsam einen Spaziergang durch Warth machen würde in der heutigen Zeit.

An Niki Lauda hätte ich unzählige Fragen. Sein Werdegang ist unglaublich faszinierend. Mich würde aber vor allem interessieren wie es für ihn war seinen Traum vom Formel1-Weltmeistertitel zu verfolgen obwohl seine Familie alles andere als begeistert davon war. Ich denke er hat eine tiefe Überzeugung gespürt ansonsten würde man wohl kaum in jungen Jahren Kredite auf sich nehmen um so ein Vorhaben zu finanzieren.

Eine weitere geschichtliche Person mit der ich gerne bei einem Essen sprechen würde wäre Muhammad Ali. Immerhin wurde er zum Sportler des 20. Jahrhunderts gewählt. Daher sollte sich wohl jeder Sportler die Frage stellen was Muhammad Ali einem mitgeben könnte und einem zu erzählen hätte.

Wenn es eine Hollywoodverfilmung wäre, dann würde es vielleicht Jake Gyllenhaal sein der mich darstellt. Er hat in „South Paw“ schon einmal einen Sportler gespielt der unglaublich zu kämpfen hatte und diese Rolle hat er wirklich beeindruckend verkörpert.

Mitten in der Nacht würde ich aufstehen um den Super Bowl anzuschauen. Ich verfolge begeistert American Football und bin immer hoch beeindruckt von den Leistungen der Spieler. Faszinierend am Football sind die Komplexität der Spielzüge und Taktik, die verschiedenen Arten von Athleten die in einem Team zusammenspielen und die Tatsache, dass es oft bis zur letzten Sekunde total offen ist welche Mannschaft gewinnen wird.

Mich inspirieren Lebensgeschichten von Menschen die großartige Leistungen erbracht haben und auf ihrem Weg Werte und Haltungen vertreten haben, die sie nach vorne brachten. Die Geschichten hinter den Kulissen, Herausforderungen die gemeistert werden mussten und auch die Persönlichkeit solcher Menschen beeindrucken mich.

Eine ganz spezielle Inspiration war meine verstorbene Cousine Christina. Sie hatte Krebs und hat den Kampf gegen den Krebs leider verloren. Stini war aber unfassbar mutig und kämpfte wie ein Löwe um ihre Gesundheit und ihre Art und Weise wie sie mit dieser Krankheit umgegangen ist war einzigartig. Man mag sich gar nicht vorstellen was es bedeutet so einen Kampf austragen zu müssen aber ich werde sie für immer in meinem Herzen tragen und möchte versuchen wie sie immer zu kämpfen wenn es einmal schwer werden wird im Leben.

Ich würde einem Kind raten, dass es vollkommen in Ordnung ist Fehler zu machen, wenn man zu diesen steht und versucht sich dann weiter zu entwickeln. Kinder haben von Natur aus eine erfrischende Neugier und diese sollte mit zunehmendem Alter unbedingt bewahrt werden. Irgendwann kommt man als junger Mensch nämlich oft an einen Punkt an dem man aus Angst Fehler zu machen, sein Potenzial nicht mehr voll nutzen kann. Und Fehler gehören einfach dazu im Leben, man darf dann nur nicht Ausreden und Schuldige dafür suchen, sondern muss Selbstverantwortung übernehmen.

Eigentlich habe ich kein fixes Ritual. Ich bin der Meinung, dass jeder Tag verschiedene Herausforderungen mit sich bringt und daher möchte ich flexibel und nicht von einem Ritual abhängig sein. Ich habe natürlich gewisse Routinen, die ich vor dem Rennen durchziehe. Es ist aber kein Problem, wenn ich diese nicht einhalten kann weil ich dann der Situation entsprechend reagiere.

Meine Journalisten Lieblingsfrage ist die nach meinem Vater.  Wenn sie wissen wollen, wie es ist, einen Olympiasieger als Vater zu haben. Hat er dich quasi gezwungen auch Skifahrer zu werden oder ist das nicht ein unheimlich großer Druck der da auf einem lastet, wenn der eigene Vater so erfolgreich war?

Nein, in keinster Weise. Und zwar aus einem einfachen Grund und wie ich es schon mehrfach sagte: mein Papa war und ist für mich immer Papa und nicht Olympiasieger. Er und Mama waren es, die meiner Schwester und mir vermittelt haben, dass nicht der Olympiasieg an sich das Entscheidende im Leben ist, sondern andere Dinge.

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Ich verfolge die NFL, die National Football League. American Football begeistert mich aufgrund der vielen taktischen Möglichkeiten, der verschiedenen Typen von Athleten und den unglaublich spannenden Spielverläufe.

Aber ich schaue auch gerne Fussball und Tennis. 

Was mir nicht gefällt als Skirennfahrer ist das viele Autofahren. Wir haben teilweise wirklich lustige Autofahrten mit unseren Teamkollegen und Betreuern, aber meistens ist man erschöpft von Trainings und Rennen und dann ist eine achtstündige Autofahrt bei Schneefahrbahn bis mitten in die Nacht hinein wirklich langwierig und mühsam.

Einer meiner absoluten Favoriten unter den Sportlern ist Russell Wilson. Er ist NFL Quarterback bei den Denver Broncos. Seine mentale Stärke fasziniert mich unheimlich. Ich habe schon viele Spiele von ihm gesehen und er hat unzählige Male Nerven aus Stahl gezeigt, als er aussichtslose Spiele noch gedreht hat.

Was ihn aber ganz besonders ausmacht ist die Tatsache, dass ihm in jungen Jahren immer gesagt wurde, dass er zu klein ist, um in der NFL als Profiquarterback bestehen zu können. Er solle sich auf Baseball konzentrieren und dort eine Profikarriere anstreben. Wilson hat jedoch nicht auf die Zweifler und „Nein-Sager“ gehört, sondern nur auf sich selbst. Für ihn war Football die große Nummer 1 und er hat schlussendlich der ganzen Welt bewiesen, dass man auch mit nicht optimalen Voraussetzungen erfolgreich die Position des Quarterbacks erfüllen, den Superbowl gewinnen und einer der besten Spieler der Liga sein, kann.